Am Sonntagabend waren wir in der Oper! Das kommt jetzt wohl etwas überrschend, habe ich mich doch vor ein paar Wochen in diesem Blog als Opern-Ignorant zu erkennen gegeben. Aber wie der Römer treffend sagt: «Nomen obligatur», oder frei auf Deutsch übersetzt: Wenn «Carmen» aufgeführt wird, dann musst Du mit Deiner Frau dorthin.

Nun steht in Sydney ja bekanntlich dieses schöne Opernhaus, aber im Sommer dort drin Opern aufzuführen, das wäre ja dann doch zu einfach. Stattdessen bauten die Leute von «Opera Australia» (Aussprache siehe Titel) in der Bucht vor den «Royal Botanic Gardens» eine komplette Freiluftbühne auf, so dass die Zuschauer das richtige Opernhaus dann von der Tribüne aus als Kulisse betrachten konnten.

Also konkret: Wir waren in der Freilicht-Oper. Mehr wegen der aufwendigen Inszenierung und weniger wegen den Arien. Letztere wurden zudem in schlechtem Französisch gesungen und blieben so weitgehend unverständlich. Aber no worries, die Ohrwürmer kannte man ja auch so und zudem wurden englische und chinesische Untertitel eingeblendet. Das Spektakel aber hatte es wirklich in sich: Mit Kränen wurden live Panzer und Lastwagen auf die bzw. von der Bühne gehievt, ein Teil des Bühnenbodens liess sich absenken und eine besonders eindrückliche Szene wurde mit einem Feuerwerk verstärkt. Selbstredend, dass die rund 50 Sänger/innen und Tänzer/innen eine grandiose Show boten und stilgerecht kostümiert waren, die Musiker/innen einen perfekten Soundtrack lieferten, und dass auch die Lightshow nichts zu wünschen übrig liess. Wahnsinnig, was da geboten wurde, und faszinierend, wie reibungslos alles «über die Bühne» ging. Für so einen Abend hört man sich sogar einmal freiwillig «Je dis que rien ne m’épouvante» an.