Reisetagebuch von Christian Kaiser

Some spiffy bush

Als Schweizer ist man sich gewohnt, auf einen Berg hinauf- und anschliessend wieder hinunterzusteigen. Deshalb war ich ein wenig skeptisch, als mir Carmen das Höhenprofil unserer Blue Mountains-Wanderung zeigte: Vom Startpunkt aus ging es zuerst rund 300m runter und am Schluss dann wieder hinauf. Unterirdische Berge oder sowas?

Also hinfahren und nachschauen, denn an unserem zweitletzten Tag in Australien war es per Zufall wiedermal so richtig sonnig. Am Bahnhof von Wenworth Falls stiegen wir aus und der Wanderweg führte uns gleich in ein hübsches, ruhiges Tal. An einem kleinen Bach entlang ging es sanft abwärts. Abwärts! Nach einer halben Stunde wurde mir dann die Bedeutung des Höhenprofils schlagartig klar, und auch der Name dieses kleinen Ortes machte nun plötzlich Sinn: Das kleine Tal brach nämlich abrupt ab und es öffnete sich eine riesige Schlucht. Der Bach stürzte hier als Wasserfall rund 200m in die Tiefe. Es stellte sich heraus, dass Wenworth Falls und die umliegenden Ortschaften auf einem Hochplateau liegen, welches nach Süden durch eine senkrechte Felswand begrenzt ist, bei der das Gelände steil abfällt zu einem rund 700m tiefer liegenden, bewaldeten Tal.

Vor hundert Jahren hatten sich hier  die verschiedenen Dörfer einen regelrechten Wettstreit geliefert: Um möglichst viele Touristen anzulocken, wollte jede Gemeinde den schönsten Rundgang durch diese Felslandschaft haben, also wurden wie wild Wege und Traversen durch das Kliff gehauen. Heute ziehen sich deshalb diverse Wanderwege auf unterschiedlichen Höhen durch den Fels. Wir wählten den «Undercliff Walk» und wanderten so an diversen Lookouts vorbei durch diese wahrlich imposante Szenerie. Beim «Conservation Hut» stärkten wir uns mit einem Glacé und freuten uns über diesen schönen Ausflug ins australische Hinterland. Ein gelungener Abschluss unserer Australien-Reise!

1 Kommentar

  1. Loisel sagt:

    wiederum traumhafte Bilder. Herzlichen Dank und einen guten Abschluss in Australien.
    Liebe Grüsse
    Loisel

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Reisender Computerfreak und neuerdings Blogger.