Reisetagebuch von Christian Kaiser

Fat Tuesday on a Saturday

Auch in unserer zweiten Woche in Sydney rissen wir keine Bäume aus, was teilweise auch am ständigen Regenwetter lag. Ein Highlight war die «Mardi Gras» Parade am Samstagabend. Mit rund 250’000 Zuschauern sozusagen die australische Variante der Street Parade, hat der «Mardi Gras» aber einen ganz anderen, politischen Hintergrund: Schwule & Lesben kämpften für ihre Anerkennung und Gleichstellung in der Gesellschaft. Sydney ist diesbezüglich eine sehr liberale Stadt und hat dementsprechend eine grosse LGBTIQ-Bewegung (Lesbian Gay Bi Trans Inter Queer – die letzten beiden Buchstaben waren für mich neu). Im Gegensatz zum Papst meinte es der liebe Gott aber gut mit den Schwulen, denn für die Parade stellte er am Samstagabend kurz den Regen ab.

Auch «Airbnb» hatte seinen Auftritt am Mardi Gras

Unser zweiter Höhepunkt war, dass wir am Montag unser China-Visum erhielten. Nachdem wir in der Woche zuvor mit einer unglaublichen Menge an Formularen und Belegen im Visa-Center vorstellig wurden, dürfen wir jetzt also tatsächlich ins Land der Mitte einreisen. Xièxie. Und müssen deshalb dringend ein wenig Chinesisch lernen: Wǒ shì Kèlǐsīdìān, wǒ shì ruìshìrén. Nǐ hǎo mȧ?

Und sonst: Im Stadtteil Redfern entdeckten wir eine grosse und moderne Boulder-Halle (hatte nachher drei Tage Muskelkater in den Unterarmen), im Parterre unseres Hauses benutzen wir regelmässig das Hallenbad und mit viel Speis & Trank sorgen wir dafür, dass wir trotz all dem Sport nicht an Gewicht verlieren. Apropos Trinken: Ich saufe mich ja tapfer durch die Produktpalette der lokalen Kleinbrauereien, aber bis jetzt ist das Resultat sehr enttäuschend. Mein vorläufiges Verdikt: Auch bezüglich Bier ist Australien der trockenste aller Kontinente.

Fahnenschwinger an der Mardi Gras Parade

Kunst am Woolloomooloo-Pier

Kunst am Woolloomooloo-Pier

Hyde Park mit 201 Elizabeth St, ANZ Tower, Spherion und Sydney Tower Eye