Unser Resort war ja wirklich abgelegen auf einer einsamen Insel, ausser unserer Bure, dem Strand und dem Haupthaus gab es hier nichts. Hundert Meter Strand, davor Meer, dahinter Palmenwald und fertig. Einen kurzen Moment lang sorgten wir uns deshalb, dass wir uns auf Fidschi langweilen würden, aber weit gefehlt!

Frühmorgens

Schon am ersten Abend entschlossen wir uns, den Tag jeweils früh zu beginnen, denn einerseits wollten wir von 7 bis 8 Uhr die Yoga-Klasse besuchen, und andererseits war zu dieser Zeit die Temperatur noch angenehm. An manchen Tagen schwammen wir vor dem Yoga noch eine kurze Runde im Meer, an anderen gingen wir danach eine Runde Kajak fahren. So gegen 9 Uhr gingen wir dann frühstücken (mit frischen Früchten aus dem Dorf: Ananas, Papaya, Passionsfrucht, Kokosnuss, … Mmhhh!).

Erste Sonnenstrahlen am Strand

Vormittag

Den weiteren Morgen verbrachten wir dann in der Hängematte oder im Liegebett beim Lesen, oder aber wir gingen auf einen Schnorchel-Ausflug. Schnorcheln war für uns eine neue Erfahrung. Zusammen mit Taucherbrille und Flossen kriegten wir im Pool eine kurze Einführung, danach ging’s schon los: Ruby, unser Guide fuhr uns mit dem Motorboot ein paar Minuten aufs offene Meer hinaus, zum «Nato»-Riff. Wir sprangen über Bord, setzten die Taucherbrille auf, schauten unters Wasser und kamen aus dem Staunen nicht mehr raus. Gleich unter uns lag das Riff, gut zugänglich weil gerade Ebbe war. Die höchsten Korallen lagen nur gerade einen halben Meter unter der Wasseroberfläche. Tief beeindruckt von der grossen Vielfalt an Tieren und Korallen kreuzten wir über dem Riff und beobachteten Fische, Seesterne etc.

Diesen «Mantaray»-Rochen haben wir leider (oder zum Glück?) nicht aus der Nähe gesehen

Es folgten drei weitere Schnorchel-Ausflüge, einer an die «Blue Lagoon» Beach. Hier schwammen wir umringt von Hunderten von Fischen, die uns oft bis auf wenige Zentimeter vor die Taucherbrille kamen. Super eindrücklich und geradezu hypnotisierend. Ein anderer Ausflug führte uns zur «Sawa-I-Lau» Höhle ganz im Norden der Yasawas. Diese Sandsteingrotte ist mit Süsswasser gefüllt und der hintere Teil ist nur mit Tauchen zu erreichen. Zum Glück war da ein Guide mit Taschenlampe, aber ich sah dennoch kaum, wohin ich zu tauchen hatte, damit ich nicht in eine Wand schwamm, sondern am anderen Ende des Gangs wieder an die Oberfläche kam. In der hinteren Höhle war es stockdunkel. Der Guide wies mit der Lampe den Weg und hiess mich, einen rund 20m langen Gang entlang zu schwimmen. Am Ende des Ganges fiel aus einem hohen, vertikalen Kamin etwas Tageslicht hinunter. (@Büsch: Respekt vor Deinem Hobby, aber ich werde Dich auch künftig nicht beim Höhlentauchen begleiten…)

Mittag

Am Mittag liessen wir uns hin und wieder verwöhnen, entweder mit einer fidschianischen «Bobo»-Massage, oder aber mit einem «Vonu»-Bier zum Mittagessen. («Vonu» heisst «Schildkröte» und das ist auf Fidschi ein Glücksbringer).

«Vonu» – nach dem «Calafate Ale» von Cerveza Austral das zweitbeste Bier unserer Reise

Nachmittag

Den Nachmittag verbrachten wir dann wiederum entweder in der Hängematte, oder auf einer Exkursion: Einmal führte uns Kix, unser Guide (mit Machete bewaffnet) auf dem «Navokavoka Trail» zur Spitze des nahegelegenen Hügels, ein andermal zeigte er uns auf dem «Plantation Walk» die Felder, auf welchen die Dorfbewohner in Subsistenzwirtschaft Früchte und Gemüse anbauen. Für uns Stadtmenschen war es durchaus lehrreich, mal eine Ananasstaude, einen Mangobaum und eine Maniokwurzel aus der Nähe zu sehen. Und die wilden Chillies am Wegrand, die waren im Fall u-huere-scharf!

Auf dem Navokavoka Hill, im Hintergrund unser Resort

Am Freitag durften wir an der traditionellen Kava-Zeremonie der Angestellten teilnehmen. Dieses Getränk wird aus der Wurzel der Pfefferpflanze hergestellt und schmeckt ein wenig wie flüssiges Süssholz. Und am Sonntagnachmittag gab uns der «Lions Cubs»-Kinderchor aus dem Dorf ein kleines Konzert. «Lions Cubs» ist ein von den italienischen Eigentümern des Resorts ins Leben gerufene Hilfsprogramm, welches für die armen Kinder vom Dorf sorgt (meist Waisen oder Kinder aus Ein-Eltern-Familien).

Vorabend

Nach 17 Uhr schwächte sich die Sonne ab und es wurde kühler, so gingen wir um diese Zeit nochmals ins oder aufs Wasser (neben Kajak probierten wir auch Stand-up-paddeling mal aus) oder wir machten einen Strandspaziergang. Bereits kurz nach 18 Uhr ging nämlich die Sonne unter, und wie in Äquatornähe üblich, war es kurz darauf ganz dunkel.

Kurz nach Sonnenuntergang (bei Ebbe)

Abend

Ab 18 Uhr war dann auch die Bar geöffnet, und man traf sich auf einen Drink. Die erste Wochenhälfte unterhielten wir uns bestens mit zwei Paaren aus den USA: Drew & Ari aus L.A. waren auf Fidschi in den Flitterwochen, und Michael & Mandy aus Phoenix (Arizona) litten am selben Reisevirus wie wir.

Mit Piña Colada & Co. an der Bar

Das anschliessenden Nachtessen bestand jeweils aus 3 Gängen und war immer superfein. Meist assen wir Fisch und Meeresfrüchte aus lokalem Fang. Einmal gab es Riesenkrabbe («mud crab»): Mann, war das ein Schlachtfeld auf dem Teller! Und dass wir auf unserem Strand jeden Tag die kleineren Exemplare beim Herumkrabbeln beobachtet hatten, half beim Essen auch nicht gerade.

Das Grosse Krabbeln: Die gruseligen Viecher laufen seitwärts, und zwar huere schnell!