Gyeongbokgung (der westliche Palast) und Changdeokgung (der östliche Palast) sind die beiden wichtigsten Paläste in Seoul. Im Changdeokgung wohnte noch bis ins 19. Jahrhundert die koreanische Königsfamilie, bis 1895 die japanischen Invasoren kamen und die Kaiserin ermordeten. Nach diesem «unfriendly takeover» wurden die Paläste von der japanischen Besetzungsmacht nicht unbedingt gepflegt und auch der zweite Weltkrieg und der Koreakrieg trugen nichts zum Erhalt der Anlagen bei. Wenn die Tempel heute trotzdem aussehen wie neu, so hat das einen ganz einfachen Grund: Sie sind weitgehend neu.
Heute sind sie ein wichtiges Identifikationsmerkmal der Koreaner, um sich von den Japanern und Chinesen kulturell abzugrenzen. Natürlich kann man die Paläste besichtigen und wer einen Hanbok trägt, darf sogar rein, ohne Eintritt zu bezahlen. Deshalb gibt’s rund um die Paläste Geschäfte, wo man diese traditionellen Kleider mieten kann. Und zumindest die weibliche Hälfte der Jugend scheint das Schiessen von «Hanbok-im-Palast-Selfies» als aktive Freizeitbeschäftigung zu betreiben: Meiner Einschätzung nach gibt es in Korea kaum ein Teenie-Mädchen, das nicht mindestens ein Foto auf dem Händy hat, wo es im Hanbok vor irgendeiner Tempelwand posiert. Nun, dagegen ist nichts einzuwenden, es verschönert ja die Touristenfotos…
Christian sagt:
@Paola: Weil sie a) etwa 25 Jahre älter ist als die durchschnittliche Hanbok-Trägerin, es b) bei den Westlern einfach nicht gleich gut aussieht und c) Carmen pastellfarbige Kleider hasst. Ich könnt jetzt noch mehr Gründe aufzählen, um nicht schreiben zu müssen, dass sie einfach «kei Luscht» gehabt hat.
3. Mai 2017 — 16:52
paola sagt:
und wieso hat’s von carmen kein hanbok-foto? 😉
3. Mai 2017 — 15:13