Nach 10 Stunden Zugfahrt und 30 Minuten Zeitverschiebung erreichten wir Adelaide. Das heisst, fast, denn der Zug hält am «Parklands Terminal» und dieser ist in the middle of nowhere. Keine Busse, kein Tram, keine Taxis. Ein wenig Stirnrunzeln unsererseits, dann gingen wir halt zu Fuss los. Nachdem wir den ganzen Tag gesessen waren, tat uns ein kleiner Fussmarsch ganz gut. Also erreichten wir nach 40 Minuten unser Hotel und erfuhren dort, dass neben dem WOMADelaide gleich noch drei andere Festivals stattfanden: Das Fringe Festival (ähnlich dem Zürcher Theaterspektakel), das Adelaide Festival (Riesen-Chilbi und Events) und noch ein Food Festival. Kurz: die ganze Stadt war auf den Beinen, «Mad March» nennen das die Adelaiders. Wir stürzten uns ins Getümmel und fanden ein akzeptables Nachtessen.
Den Sonntag begannen wir (wieder einmal) mit einem superfeinen Zmorge, dann aber verkrochen wir uns wieder ins Hotel, denn es hatte so richtig zu regnen begonnen und hörte auch nicht wieder auf. Und wir hatten natürlich die meisten unserer diversen Regenklamotten in Sydney gelassen, da Tiger Air maximal 7kg Handgepäck erlaubt. Doch einmal mehr hatte Petrus ein Einsehen und gegen 18 Uhr versiegten die Tropfen. Genau richtig für uns, denn ein Open Air-Konzert ist ohne Regen entschieden besser geniessbar. Also auf in den Botanical Park, der mit 6 Bühnen und Dutzenden von Food-Ständen in ein veritables Festivalgelände umfunktioniert worden war. Da das WOMADelaide ein Weltmusik-Festival ist, assen wir unser jemenitisches Nachtessen zu japanischer Musik («Oki Dub Ainu Band»), danach hörten wir ein wenig «Bamba Wassoulou Groove» aus Mali, aber eigentlich warteten wir bis es 22:15h wurde. Und pünktlich begannen dann auf der dunklen Hauptbühne die Nebelmaschinen, dann die Scheinwerfer und schliesslich standen sie auf der Bühne und legten los: der Haupt-Act des Abends, der Grund unserer Adelaide-Reise, die «Parov Stelar Band» aus Oesterreich («we’re from the land without the ‘AL’»). Ihr erstes Konzert in Australien, und es war super. Wir tanzten, hüpften, schrien und klatschten was das Zeug hielt und genossen diesen tollen Abend. (Wer «Parov Stelar» ebenfalls mal live erleben will: am 26.8.2017 spielen sie am Zürich Openair)
Der Montag war dann schon wieder unser Rückreisetag nach Sydney, aber da der Flieger erst abends um 17h ging, schauten wir uns noch den schönen Botanischen Garten an und landeten dann schliesslich im «National Wine Centre of Australia». Könnt ihr Euch ja vorstellen, was man hier so tut. Neben einer kleinen Ausstellung stehen hier 120 verschiedene Weine zur Degustation bereit, und zwar mit einem automatisierten Dosiersystem, so dass man den Wein selber rauslassen kann. Sogar den «Penfolds Grange» kann man degustieren, allerdings kosten 2.5cl von diesem Saft lockere 37 Aussie-Dollars (die ganze Flasche gibt’s für AUD 700). Weil wir aber noch nicht in diesem Kundensegment trinken, degustierten wir ein paar andere schöne Weine. Und vom subjektiv Besten nahmen wir dann noch je ein Glas, damit wir das feine Fleischplättli nicht so trocken runterwürgen mussten…